Ein Mädchen?!? Das war wohl die häufigste Reaktion auf das Ende von „Metroid“ auf dem NES. Während der Großteil der Spielerschaft damals davon ausging, dass man das 8 Bit-Abenteuer mit einem Helden bestritt, war die Überraschung am Ende groß. Denn unter dem Helm kam langes blondes Haar zum Vorschein und somit war der Kult um Samus Aran geboren.
Doch natürlich lag es nicht nur an der Tatsache, dass Nintendo schon damals mit dieser progressiven Entscheidung gegen den Strom muskelbepackter Actionstars in Film und Fernsehen schwamm. Vor allem das Gameplay mit seiner Kombination aus Erkundung und Action stieß bei vielen Spieler*innen auf Interesse.
Mit Hilfe ihrer verschiedenen Fähigkeiten – so konnte Samus die Form eines Balles annehmen und Bomben legen – konnte man neue Levelabschnitte erreichen und den Planeten weiter erkunden. Mittlerweile ist die Reihe auch für ein komplettes Genre an Spielen der Namensgeber geworden. Unter Metroidvania-Spielen versteht man nämlich Titel, in denen man nur durch das Erlangen neuer Fertigkeiten in weitere Abschnitte kommt oder so mächtig wird, dass einst stärkere Feinde kein Problem mehr darstellen.
Kommen wir jedoch zurück zu „Metroid“. Denn auch wenn Samus Arans Abenteuer recht beliebt war, gab es in den Folgejahren lediglich zwei Ableger in Form des direkten Nachfolgers für den Game Boy und „Super Metroid“ für das SNES. Danach folgte eine lange Dürreperiode von acht Jahren, doch mit „Metroid Fusion“ für den Game Boy Advance kehrte die Reihe mit einem echten Knall zurück. Perfekte Pixeloptik traf auf eine moderne Inszenierung. Während dieser Tiel also die Freunde des klassischen 2D-„Metroid“ ansprechen sollte, wurde es auf dem GameCube revolutionär.
So wurde „Metroid Prime“ nicht nur in den USA bei Retro Studios entwickelt, es versetzte die Spieler*innen auch komplett in eine neue Perspektive. Samus wurde nämlich aus der Ego-Ansicht gesteuert, was frische Impulse in die Reihe brachte und den Grundstein für einen riesigen Erfolg legte. Noch heute schwärmen Spieler*innen weltweit von der „Metroid Prime“-Trilogie und umso größer ist die Vorfreude auf den vierten Teil, den Nintendo schon vor einiger Zeit für die Switch angekündigt hat.
Umstrittener ist da schon „Metroid: Other M“, das den Damen und Herren von Team Ninja anvertraut wurde. Erneut wurde spielerisch zwar ein hohes Niveau erreicht, jedoch waren einige User*innen von der ausufernden Geschichte inklusive minutenlanger Zwischensequenzen genervt.
Während es also auf Nintendos Heimkonsolen recht gut für „Metroid“ lief, waren die Handheld-Umsetzungen der Reihe meist experimenteller Art. So musste sich Samus Aran als Flipper-Kugel mißbrauchen lassen und in „Metroid Prime Hunters“ ging es eher um Multiplayer-Unterhaltung als um Samus’ eigentliche Geschichte. Erst mit dem Remake des zweiten Teils unter dem Namen „Metroid Samus Returns“ versöhnte man die Fans auf dem 3DS wieder einigermaßen und bot ein tolles 2,5D-Adventure.
Und nun? Mit dem Release von „Metroid Dread“ am kommenden Freitag erwartet uns zunächst einmal der fünfte Teil der offiziellen Reihe und laut Nintendo vorerst auch der Abschied dieses Story-Strangs. Wie es dann in Zukunft mit Samus weitergeht, weiß man wohl nur dort. Hoffentlich sehen wir auch bald Neuigkeiten zu „Metroid Prime 4“ oder es erscheint wirklich noch die überarbeitete Trilogie für die Switch? Wir werden sehen.
In der folgenden Bildergalerie findet ihr noch einige Screenshots zu oben genannten Spielen. Viel Spaß damit!
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