Mario Strikers: Battle League Football [Nintendo Switch – Review]

Arcade-Sport in 2022

Während früher – vor allem technisch bedingt – die meisten Umsetzungen von Sportarten auf der Konsole und dem PC immer einen gewissen Arcade-Touch hatten, trennte sich das Genre später in zwei Lager auf. Zum einen gab es da die realitätsgetreuen Simulationen, zum anderen die eher oberflächlicheren Fun-Ableger. Am besten kennt man das Ganze wohl aus dem Bereich der Rennspiele. Während man in „Gran Turismo“ gefühlt jede Schraube extra anziehen muss und auch das Fahren einen gewissen Wert auf vernünftiges Handling legt, sind Spiele wie„Need for Speed“ eher dazu gedacht, den Speedjunkie in euch zu befriedigen und euch mit Vollgas durch die Prärie brettern zu lassen.

Doch was geht sonst in Sachen Arcade-Sport? Fußball, Basketball, Tennis oder sogar Golf? Nun, da sieht es recht mau aus. Zumindest wenn man keine Nintendo-Konsole besitzt. Denn der Mario-Konzern versorgt seine Fans regelmäßig mit actionbetonten Ablegern beliebter Ballsportarten, jüngst eben mit „Mario Strikers: Battle League Football“. 

Wir haben uns die Switch-exklusive Bolzerei mal genauer angeschaut und verraten euch in unserem Test, wie gut sich Mario auf dem Fußballplatz schlägt.

Fünf Freunde müsst ihr sein!

In „Mario Strikers: Battle Football League“ stehen sich zwei Mannschaften mit je fünf Spieler*innen gegenüber, wirklich kontrollieren könnt ihr davon aber nur vier. Der Torwart, übrigens immer Bumm Bumm, kann bei Abstoß und -wurf gesteuert werden, bleibt aber ansonsten der KI überlassen.

Wie aus anderen Genre-Vertretern bekannt, passt und schießt ihr den Ball flach oder hoch, per Knopfdruck auf die entsprechende Schultertaste wechselt ihr eure Figur oder lauft schneller. Ein Button zum Grätschen komplettiert das Move-Repertoire, das man so auch aus Fußball-Sims kennen dürfte. 

Um aber den Action-Anteil auf dem Spielfeld etwas zu erhöhen, kann man seine Schüsse beziehungsweise die Kraft dahinter aufladen und so den Torhüter ordentlich ins Schwitzen bringen. Noch schweißtreibender wird es, wenn ihr euch eine der Power-Kugeln auf dem Feld geschnappt habt und einen Hyperschuss auf den gegnerischen Kasten loslassen könnt.

Auch die aufladbaren Tackles und sammelbare Items wie der Unverwundbarkeitsstern, eine Bombe oder der rote Panzer sorgen für Szenen, die man so nicht unbedingt vom Fußball kennt. 

 

 

Pokale für Mario & Co. 

So viel also zur Praxis auf dem Feld, kommen wir nun mal zum Drumherum von „Mario Strikers: Battle League Football“. Nach einem – unfassbar umfangreichen – Tutorial könnt ihr euch entweder offline in einem Einzelspiel oder einem von anfänglich sechs Turnieren mit anderen Teams messen. Dabei habt ihr die Wahl aus zehn unterschiedlichen Charakteren wie Mario, Waluigi, Donkey Kong oder Peach, die ihr entweder in ihrem Urzustand oder mit, Werte verbessernder Ausrüstung auf den Platz schickt. Diese könnt ihr den Figuren im entsprechenden Menü anlegen, müsst sie aber gegen den Einsatz von Ingame-Währung erst einmal kaufen. 

Habt ihr die sechs Pokale gewonnen, werden nochmal weitere sechs Stück freigeschalten, die etwas anspruchsvoller sind und neue Herausforderungen bereithalten.

Auch an Online-User*innen hat Nintendo gedacht und den Strikers-Club ins Spiel integriert. Hier gründet ihr einen eigenen Club oder schließt euch einem Team an und bestreitet mit diesem Turniere und Matches. Als Belohnung gibt es dann nicht nur die Münzen, die man schon aus den Offline-Spielen kennt, sondern auch Club-Chips. Mit diesen könnt ihr euer Team etwas individualisieren und zum Beispiel die Elemente eures Stadions austauschen.

Bolzen mit Stil!

In Sachen Grafikstil orientiert sich „Mario Strikers: Battle League Football“ an den bisherigen Ablegern der Reihe, natürlich aber mit einer gewissen Politur in Sachen Auflösung, Licht- und Schatteneffekten sowie dem Detailgrad. So gefallen die Stadien abseits des Geschehens mit ein paar schönen Ideen, auch die Figuren sind toll animiert und haben einige kreative Jubel für die Spieler*innen parat. In den Momenten, in denen ihr einen Hyperschuss auslöst, schaltet der Grafikstil nochmal einen Gang höher und wird mit Celshading deluxe aufgehübscht.

Was den Gesamteindruck leider etwas trübt, sind die stark kantigen Ecken und, vor allem im TV-Modus, einige verpixelte Texturen. Immerhin läuft das Spiel im Offline-Modus sehr flüssig. Die Betonung liegt hier aber auf „Offline-Modus“, denn die Online-Matches sind ein ziemliches Ruckelfest und lassen die Framerate extrem einbrechen.

Auch kein besonders schöner Teil des Spiels ist die Akustik. Zwar geht die Musik in den Matches selbst noch in Ordnung, wiederholt sich aber leider recht schnell und nervt dann irgendwann. Für starkes Ohrenbluten indes sorgen aber – mal wieder, „Mario Golf“ lässt grüssen – die Soundeffekte der Figuren. Vor allem Toad und Yoshi sorgen für eine anstrengende Soundkulisse und lassen einen den Ton ganz schnell abstellen. 

 

  • Inhalt
  • Grafik
  • Gameplay
  • Spielspaß
3

FAZIT: „Entscheidend ist auf dem Platz“…

…das sagt man zumindest bei den meisten Fußball-Videospielen und ist auch hier eine der Kriterien. „Mario Strikers: Battle League Football“ macht mit seinem schnellen, torreichen Gameplay schon Spaß, verkommt oft aber auch zu einem unübersichtlichen Gebolze bei dem man nicht weiß wo der Ball ist und wer diesen gerade führt. Wenn das dann noch zu einem Gegentor führt, ist der Frust groß.

Doch auch abseits des Platzes kann das Spiel nicht gänzlich überzeugen und leidet vor allem unter Inhalts-Armut. So sind die Turniere schnell gespielt, Ausrüstung oder gar Figuren zum Freischalten gibt es kaum beziehungsweise gar nicht. Und warum man sich dann auf solch einen Online-Modus versteift, der zum einen nur mit Switch Online zugänglich ist und zum anderen nur alle zwei Wochen eine neue Saison bietet, ist mir schleierhaft.

Nintendo hätte hier so viel mehr reinpacken können. Neue Charaktere, weitere Spielfelder, eine umfangreichere Optionen seinen Club zu gestalten…die Möglichkeiten sind doch da. Aber der Mario-Konzern hat sie, wieder einmal, nicht genutzt und speist die Käufer mit einem Umfang ab, der die 50,-€ nicht wert ist. Ein Unding, was zuletzt leider häufiger der Fall war und bald gerne mal wieder abgestellt werden darf, liebes Nintendo.   

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Christian Suessmeier
Über Christian Suessmeier 3855 Artikel
Nachdem ich schon in jungen Jahren Prinzessinnen aus den Klauen bösartiger Reptilien rettete und mich mit einem kleinen Raumschiff durch das Weltall ballerte, ließ mich die Faszination Videospiele nicht mehr los. Besonders japanische Spiele haben es mir angetan, außerdem war ich auch immer ein großer Fan von spezielleren Konsolen wie dem Sega Saturn. Ein Herz für Außenseiter quasi! In Sachen Spielen verehre ich die "Yakuza"-Reihe, mag filmische Abenteuer wie "The Last of Us" und absolviere gerne mal eine Partie "PES" zwischendurch. Ansonsten schlägt mein Herz aber auch für den japanischen Film, Regisseure wie Shion Sono, Shinya Tsukamoto oder Takeshi Kitano sind einfach Gold wert. Weiterhin investiere ich meine Zeit aber auch gerne in Comics und dem kreativen Arbeiten(Schreiben, Zeichnen...).

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