Everybody 1-2-Switch! [Nintendo Switch – Review]

Tech-Demo

Nachdem Nintendo sich nach dem GameCube von den eher klassischen Konsolen verabschiedete und ihre Hardware mit Features wie Bewegungssteuerung, Mikrofon oder einem Tablet ausstattete, gab es auch immer einen Start-Titel, der diese Besonderheiten explizit nutzte. Bei der Switch war es damals die Minispiel-Sammlung „1-2-Switch“, die vor allem die Handhabung der JoyCons und deren Features im Fokus hatte. Doch spielerisch war der Titel eher schwach, in Erinnerung blieb eigentlich nur das skurrile Melk-Spiel.

Bereits im letzten Jahr gab es dann Meldungen über einen Nachfolger, der bei ersten Anspiel-Sessions katastrophal abgeschnitten haben soll und der deshalb wohl nicht mehr veröffentlicht wird. Doch Nintendo ist immer wieder für eine Überraschung gut und kündigte recht kurzfristig das Release von „Everybody 1-2Switch!“ an, welches nun vor einigen Wochen in den Handel kam. Ob das Spiel wirklich so mies ist, wie es gemunkelt wurde, klären wir in unserem Test.

 

 

Alleine macht’s keinen Spaß

Da es sich bei „Everybody 1-2-Switch!“ um ein klassisches Party-Spiel handelt, muss man für den Genuss der Minispiele mindestens zu zweit sein. Mit JoyCons können bis zu acht Spieler*innen teilnehmen, außerdem verfügt der Titel über die Funktion, sein Smartphone mit der Switch zu koppeln und die Spieleranzahl somit auf bis zu 100 Teilnehmer*innen aufzublasen.

Nachdem sich die Spieler*innen einen Namen gegeben haben und ein passendes Symbol dazu ausgewählt wurde, kann es auch schon losgehen und ihr werdet von Moderator Horace begrüßt.

So stehen euch drei Modi zur Verfügung und zwar Team-Party(mit einem Umfang von 20, 40 oder 60 Minuten), eine Quiz-Party oder die Bingo-Party. Letztere erfordert unbedingt das Spielen über das Smartphone.

Unter dem Menüpunkt „Andere“ kann man bereits gespielte Minispiele nochmal gesondert anwählen. Insgesamt gibt es davon lediglich siebzehn Stück, teilweise dann aber mit mehreren Varianten und Stufen.

Vor Beginn der eigentlichen Spiele kann man sich noch dafür entscheiden, ob es auch mal lauter werden darf oder man sich viel bewegen will. Je nachdem passt sich dann auch die Auswahl der Spiele an, welche über eine Art Glücksrad geschieht.

Bei den Minispielen gibt es allerlei verschiedene Spielereien. Mal müsst ihr eine Choreografie nachmachen, um Kontakt zu den Außerirdischen herzustellen, dann müsst ihr mal die gegnerischen Würfe von Shurikens mit eurem Katana abwehren. Auch in die Küche werdet ihr mal geschickt und müsst pünktlich Fleisch wenden oder etwas abschöpfen.

Doch es darf auch mal etwas mehr Bewegung sein, so gibt es ein Versteck-Spiel, in dem ihr den JoyCon vor den anderen Mitspieler*innen verstecken müsst oder ihr macht Squads auf Kommando.

Je nachdem wie ihr euch angestellt habt, verteilt „Everybody 1-2-Switch!“ Punkte und so ergibt sich dann auch der Sieger der Partie.

 

 

Knallige Präsentation

Schon die Optik von „1-2-Switch“ konnte damals mit ihren vielen bunten Farben, den skurrilen Ideen und der klaren Struktur gefallen und auch der Nachfolger kann hier definitiv punkten. Das Spiel kombiniert Fotos von realen Gegenständen und Personen mit Video-Material und Comic-Icons und spart nicht an optischen Spielereien und passenden Jingles.

Sowohl im Handheld- wie auch TV-Modus läuft die Minispiel-Sammlung einwandfrei, es gibt weder grob aufgelöste Grafiken noch Ruckler oder andere störende Technik-Macken. Ehrlicherweise könnte der Titel so aber vermutlich auch auf der PlayStation2 laufen.

Wie bei fast jedem anderen Spiel mit Bewegungssteuerung kann man natürlich auch wieder gehörig cheaten. So langt eine grobe Nachahmung der vorgegebenen Bewegungen komplett aus, um einen Erfolg zu erzielen. 

Die Kopplung mit dem Smartphone funktioniert dank QR-Code schnörkellos, allerdings kann man dann nur mit dem Handy spielen und nicht mehr mit dem JoyCon. Da muss man sich dann schon entscheiden.

  • Inhalt
  • Grafik
  • Gameplay
  • Spielspaß
2.1

FAZIT: Wäre mal lieber im Giftschrank geblieben…

Warum Nintendo „Everybody 1-2-Switch!“ doch noch veröffentlicht hat, weiß wohl nur deren Chef-Etage. Denn die Minispiel-Sammlung ist wohl eines der ödesten Spiele, welches wir hier je für die Switch testen durften.

Während die Präsentation noch in Ordnung geht, sind die einzelnen Spiele an Langeweile kaum zu überbieten. Das Lustigste ist sicherlich das Aufpumpen der Luftballons auf die gewünschte Größe und der Quiz-Modus. Letzterer ist aber zu kurz und kaum zu individualisieren, was echt schade ist. 

Auch verstehe ich nicht, dass es bei einigen Titeln ein umfangreiches Tutorial gibt, bei anderen geht es sofort los ohne klares Signal. Das alles wirkt sehr schlampig umgesetzt. 

Wer auf der Suche nach einer Minispiel-Sammlung ist, findet auf der Switch mindestens ein Dutzend bessere Titel, allen voran natürlich die hauseigenen „Mario Party“ oder „51 Worldwide Games“. Von „Everybody 1-2-Switch!“ lässt man lieber die Finger. 

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Christian Suessmeier
Über Christian Suessmeier 3855 Artikel
Nachdem ich schon in jungen Jahren Prinzessinnen aus den Klauen bösartiger Reptilien rettete und mich mit einem kleinen Raumschiff durch das Weltall ballerte, ließ mich die Faszination Videospiele nicht mehr los. Besonders japanische Spiele haben es mir angetan, außerdem war ich auch immer ein großer Fan von spezielleren Konsolen wie dem Sega Saturn. Ein Herz für Außenseiter quasi! In Sachen Spielen verehre ich die "Yakuza"-Reihe, mag filmische Abenteuer wie "The Last of Us" und absolviere gerne mal eine Partie "PES" zwischendurch. Ansonsten schlägt mein Herz aber auch für den japanischen Film, Regisseure wie Shion Sono, Shinya Tsukamoto oder Takeshi Kitano sind einfach Gold wert. Weiterhin investiere ich meine Zeit aber auch gerne in Comics und dem kreativen Arbeiten(Schreiben, Zeichnen...).

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