Dead by Daylight – The Board Game [Brettspiel – Review]

Digital wird zu analog!

Neben vielen originellen Konzepten und Ideen, kamen Videospiel-Entwickler schon früh auf den Trichter beliebte Brettspiele in digitaler Form umzusetzen. Das war gerade zu Beginn aber eher ein Grauen für die User*innen, denn man fand diese Spiele und ihre Wertungen nämlich regelmäßig in den untersten Spielspaß-Regionen wieder.

Und seien wir mal ehrlich…meist macht so ein analoges Brettspiel dann doch mehr Spaß als seine digitale Adaption. Es sei denn die Entwickler*innen haben sich einen besonderen Kniff für das Videospiel ausgedacht oder es sind extra dafür gemachte Konzepte wie „Mario Party“.

Dass es aber auch anders herum geht, sehen wir seit einigen Jahren in der Brettspiel-Branche.  Angefangen hat das Ganze mit reinen Lizenzgeschichten, wie zum Beispiel Varianten von „Monopoly“ oder anderen beliebten Klassikern, ging aber ganz schnell auch in eine eigene Richtung. Namen wie „Dark Souls“, „Fallout“ oder „Minecraft“ waren plötzlich auch im Brettspiel-Segment bekannt und so konnten Fans aus dem Vollen schöpfen.

Auch der Horror-Multiplayer-Hit „Dead by Daylight“ ging im vergangenen Jahr diesen Weg und wurde – ähnlich wie viele andere Projekte dieser Art – zunächst über Kickstarter finanziert. Wir haben uns das Spiel von Behaviour Interactive und Level 99 Games mal genauer anschauen dürfen und präsentieren euch hier unsere erste Brettspiel-Review auf dvd-forum.at.

Ein großes Paket!

„Dead by Daylight – The Board Game“ kommt in einer schicken großen Box daher, die mit dem klassischen Artwork der Vorlage ausgestattet ist und somit jedem Fan gleich ins Auge stechen sollte. Darin enthalten sind neben dem ausklappbaren Spielbrett eine zwanzigseitige Anleitung, ein Überblick über das Spiel und dessen Regeln, Killer- und Überlebenden-Karten sowie einige Kartonbögen mit heraustrennbaren Spielchips. Zusätzlich dazu finden sich noch mehrere verschiedene Kartenstapel, Würfel und Miniaturen in der Box. Die hier vorliegende Standard-Version des Brettspiels bietet euch sieben Überlebende und sechs Killer, in der teureren Collector’s Edition sind es deutlich mehr.

Generell ist die Verarbeitungsqualität recht hoch, Spielbrett und Karten sind auf hochwertigem Material gedruckt und scheinen auch mehrere Partien ohne Schaden aushalten zu können. Die Figuren sind recht detailliert gestaltet, wie üblich aber nicht bemalt. Das müsst ihr dann schon selber übernehmen…

Die englischsprachige Anleitung bietet einen guten Überblick über die Regeln von „Dead by Daylight – The Board Game“, bei Bedarf kann man hier per QR-Code auch ein entsprechendes Video aufrufen und sich das Spiel gleich in der Praxis anschauen. 

 

 

Spiel um’s Leben!

Das Grundprinzip von „Dead by Daylight – The Board Game“ entspricht natürlich dem des Videospiels: sei der Überlebende! Oder eben der Vorzeige-Killer, der alles wegschnetzelt. Für die Partien selbst stehen euch zwei Spielfelder zur Verfügung und zwar Autohaven Wreckers und MacMillan Estate.

Empfohlen wird das Spiel für eine Zahl von drei bis fünf Personen, wobei einer immer den Killer übernimmt. Die Anleitung empfiehlt bei einer niedrigen Zahl von Spieler*innen, dass diese auch mehr Überlebende übernehmen können und so wird natürlich auch das Spiel selbst etwas spannender und dauert auch länger.

Nachdem nun also alle Vorbereitungen getroffen und die Items auf der Karte verteilt wurden, kann es eigentlich auch losgehen mit dem mörderischen Spaß. Dabei geben euch die Bewegungskarten vor, wie ihr euch auf dem Spielfeld fortbewegen könnt. In den jeweiligen Räumen angekommen, könnt ihr dort mit aufdeckbaren Items interagieren. Versperrt so den Weg für den Killer durch einige Paletten oder versucht euch an der Reparatur des Stromgenerators…eure Entscheidung.

 

 

Generell folgt das Spielprinzip dem gewohnten Katz-und-Maus-Spiel aus der Vorlage, als Überlebende müsst ihr also einfach nur entkommen. Um jedoch die wichtigen Türen für die Flucht öffnen zu können, müsst ihr diese per Generatoren mit Strom versorgen. Und hier kommt eben der Killer ins Spiel, der euer Davonkommen verhindern will. Denn kreuzen sich doch mal die Wege der beiden Fraktionen, wird der Überlebende verletzt und kann – sofern man sich dann wieder in einem der Räume begegnet – an einem Fleischerhaken aufgehängt und somit geopfert werden. Für jede Runde, die dieser Zustand anhält, bekommt der Killer einen entsprechenden Token. Sind acht davon in seiner Hand beziehungsweise auf dem Spielfeld platziert, hat er das Spiel gewonnen.

Alles in allem ist „Dead by Daylight – The Board Game“ für einige lustige Spielstunden gut. Das Spiel selbst ist relativ einfach in seiner Handhabung, auch die Partien an sich sind mit rund 45 bis 60 Minuten eine flotte Angelegenheit. Dank dem Einsatz von verschiedenen Perk-Karten und Fähigkeiten, kann eine gute Spieltiefe und somit auch Spannung entstehen. Wenn man einen Kritikpunkt anbringen muss, ist es die etwas wirr wirkende Anleitung. Hier muss man schon viel hin und her blättern, wenn man gewisse Fragen hat.

Wolltet ihr das bewährte Konzept aus dem Multiplayer-Videospiel also immer schon mal in analoger Form ausprobieren, könnt ihr hier getrost zuschlagen. 

 

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Christian Suessmeier
Über Christian Suessmeier 3855 Artikel
Nachdem ich schon in jungen Jahren Prinzessinnen aus den Klauen bösartiger Reptilien rettete und mich mit einem kleinen Raumschiff durch das Weltall ballerte, ließ mich die Faszination Videospiele nicht mehr los. Besonders japanische Spiele haben es mir angetan, außerdem war ich auch immer ein großer Fan von spezielleren Konsolen wie dem Sega Saturn. Ein Herz für Außenseiter quasi! In Sachen Spielen verehre ich die "Yakuza"-Reihe, mag filmische Abenteuer wie "The Last of Us" und absolviere gerne mal eine Partie "PES" zwischendurch. Ansonsten schlägt mein Herz aber auch für den japanischen Film, Regisseure wie Shion Sono, Shinya Tsukamoto oder Takeshi Kitano sind einfach Gold wert. Weiterhin investiere ich meine Zeit aber auch gerne in Comics und dem kreativen Arbeiten(Schreiben, Zeichnen...).

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