Im Jahre 1995 startete mit “Neon Genesis Evangelion“ eine Serie, die nicht nur zum Phänomen wurde, sondern auch die Anime-Landschaft komplett veränderte. Plötzlich interessierten sich viel mehr Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten für die animierte Kunst und “Eva“ wurde ein riesiger kommerzieller Erfolg, der sogar heute noch, über 25 Jahre später, anhält.
Im Jahre 2006 eröffnete der Regisseur und Rechteinhaber von “Evangelion“ Hideaki Anno dann sein eigenes Studio. Studio Khara.
Dies ist nicht ohne Missgunst passiert, da viele Fans den Weggang der Ikone von Gainax, das Studio, welches Anno selbst mitbegründet hat, kritisch beäugten. Wollte der Regisseur etwa das Geld seiner Erfindung für sich alleine haben?
Gainax war in den sogenanntem goldenen Zeitalter des Animes der absolute Fanliebling, wenn es um Anime ging. Kein Wunder, das Studio wurde Mitte der 1980er von Otakus gegründet und man schrieb sich auf die Fahnen, für Otakus Animes zu produzieren.
Bei Gainax entstanden Serien wie “Gunbuster“, “Nadia – The Secret of Blue Water“, “Gurren Lagann”, “FLCL”, “Abenobashi” und natürlich “Evangelion”.
Wie Hideaki Anno später selbst sagen sollte, hatte sein Weggang jedoch nicht wirklich etwas mit Selbstsucht, wie manch ein Fan meinte, zu tun. In einem Interview ließ er verlautbaren, dass er einfach einen neuen Rahmen für seine Arbeit gebraucht habe. Anime sei zu der Zeit auf einem absoluten Stillstand. Er habe einfach die Freiheit und Unabhängigkeit gebraucht.
So startete 2007 der erste Film der “Rebuild of Evangelion“-Reihe unter dem Label von Studio Khara und schlug, wie erwartet, ein wie eine Bombe.
Hideaki Anno steckte daraufhin sehr viel Geld, welches er mit den bisher erschienenen Rebuild Filmen verdient in zwei Projekte: Eins ist eine Plattform für junge Animatoren, welche kurze Geschichten animieren möchten und diese präsentieren wollen.
Das andere Projekt hingegen war sein absolutes Herzensprojekt: Die Erhaltung der Miniaturen aus den Kaiju-Filmen wie “Godzilla“ oder “Mothra“. Hideaki Anno liebt die Miniaturen so sehr, dass er gleich ein ganzes Museum für die Kaiju gebaut hat: Das Tokusatsu Museum für Special Effects. Extra für das Museum drehte er, zusammen mit Studio Ghibli, auch einen Kurzfilm mit dem Titel: “Giant God Warrior appears in Tokyo“, welcher die Vorgeschichte der Krieger behandelt, welche in “Nausicaä aus dem Tal der Winde“ zu sehen sind. Der Film wurde komplett mit Miniaturen verwirklicht und Hideaki Anno bewies damit, was für erstaunliche Effekte möglich sind.
“Godzilla“ erlebte ja bekanntlich in “Godzilla – Final Wars“ 2004 seinen letzten Auftritt und so war es fast ein Jahrzehnt still um die Riesen-Echse. Hideaki Anno jedoch schaffte es wieder gigantisches Interesse zu schüren!
Japan scharrte mit den Hufen, denn man wollte selbst wieder einen “Godzilla“-Film drehen, konnte dies jedoch nicht, da man vertraglich vereinbart hatte, erst den amerikanischen Godzilla-Film abzuwarten.
Dieser bekam durch Gareth Edwards ordentlich Schub und kam 2014 so erfolgreich in die Kinos, dass er das MonsterVerse von Legendary aus der Taufe hob.
Dessen Finale wird bekanntlich “Godzilla VS Kong“ werden.
Hideaki Anno ist also mit seinem “Evangelion“ auch die treibende Kraft hinter der Wiederauferstehung von “Godzilla“ gewesen.
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