Metroid Prime Remastered [Nintendo Switch – Review]

Vermisst! 

Obwohl die Abenteuer von Samus Aran auch zu 2D-Zeiten mit ihrer guten Spielbarkeit und dem durchdachten Gameplay punkten konnten, folgte Nintendo Anfang der 2000er dem 3D-Trend und veröffentlichte „Metroid Prime“ auf dem GameCube. Und als wäre die Abkehr von der zweidimensionalen Seite nicht schon genug, erlebten Spieler*innen das Geschehen direkt aus der Egoperspektive.

Doch der Erfolg gab Nintendo Recht, das Spiel räumte Traumnoten ab und bekam folglich auch zwei Nachfolger spendiert. Leider folgte dann jedoch die große Leere, die „Metroid“-Reihe verschwand für mehrere Jahre im berüchtigten Giftschrank des Kyotoer Unternehmens. Daher war die Freude umso größer als man im Jahr 2017 „Metroid Prime 4“ für die Switch ankündigte. 

Mehr als fünf Jahre später wissen wir aber, dass das alles nur Schall und Rauch war. Die Entwicklung des Titels hatte wohl mit einigen größeren Problemen zu kämpfen und daher bekam man seit dem Game Awards-Teaser nichts mehr zu sehen. Die Begriffe „Metroid Prime“ und „Switch“ fielen jedoch immer wieder einmal, vor allem eine Remaster-Trilogie der ersten drei Teile war eigentlich immer Bestandteil von Gerüchten und vermeintlichen Leaks.

In der vergangenen Woche nun konnte Nintendo die Fans mit einem Shadow Drop deluxe überraschen, denn im Rahmen der Direct veröffentlichte man „Metroid Prime Remastered“. Ob Samus’ GameCube-Premiere auch heute noch überzeugen kann, lest ihr in unserem Test.

Die Jagd auf Piraten!

Samus Aran ist mal wieder im Auftrag der galaktischen Föderation unterwegs und soll das Signal einer verlassenen Fregatte im Orbit des Planten Tallon IV untersuchen. Dort angekommen, findet sie eine quasi verlassene Station vor, in der irgendwas nicht zu stimmen scheint. Denn vereinzelt trifft sie auf seltsame Mutanten, die ihr nicht gerade wohl gesonnen sind.

Nach einem Kampf mit einem dieser Wesen kommt es zu einer Explosion durch die Samus ihre kompletten Anzug-Fertigkeiten verliert. Folglich bleibt ihr also nichts anderes übrig als den geflohenen Mutanten auf den Planten Tallon IV zu verfolgen und dort der ganzen Misere auf den Grund zu gehen.

 

 

3D-Sprung

Wie oben schon erwähnt warf Nintendo das 2D-basierte Spielkonzept von „Metroid“ über Bord und ging bei „Metroid Prime“ komplett neue Wege. So erlebt ihr das Spiel aus der Ego-Ansicht und schlüpft folglich beinahe hautnah in die Rolle von Samus Aran.

Durch die Explosion kurz nach Start des Spiels verliert unsere Heldin ihre kompletten Fähigkeiten und muss diese im Verlauf des Abenteuers wieder erlangen. Das heißt für euch, dass ihr zunächst nur auf den regulären Schuss-Angriff zurückgreifen und erst nach und nach die anderen Features des Anzugs freischalten könnt. Hier kommt dann auch das altbekannte Metroidvania-Konzept ins Spiel, das heißt ihr kommt an manchen Stellen erst weiter wenn ihr Fertigkeit XY besitzt. Dafür ist hin und wieder einiges an Backtracking nötig, was „Metroid Prime“ aber durch ein sehr gutes Leveldesign ausgleicht. So finden sich genug Abkürzungen und Wege zum Ziel, was außerdem zum Erkunden einlädt.

Nach und nach schaltet ihr so neue Fertigkeiten frei, zum Beispiel den Morphball, Raketen, einen aufgeladenen Schuss oder einen Greifhaken. Auch euer Anzug selbst wird mit der Zeit immer robuster und widerstandsfähiger und ermöglicht euch so das Weiterkommen in bestimmten Abschnitten. Dank auffindbarer Energie- und Raketenkapseln erweitert ihr eure Lebensleiste und das Arsenal an Waffen stetig. So seid ihr gut für die Auseinandersetzungen mit den Aliens und Mutanten gewappnet, die sich euch auch gerne mal in fordernden Bosskämpfen gegenüber stellen. 

Ein weiteres Feature, welches „Metroid Prime“ gerne nutzt, ist der in Samus’ Anzug verbaute Scanner. Damit könnt ihr nicht nur einiges über eure Umwelt erfahren oder manch technische Gerätschaft aktivieren, ihr scannt damit auch Feinde auf Schwachstellen. 

Beinahe schon Remake

„Metroid Prime“ hat nun schon 21 Jahre auf dem Buckel, so dass ein reines Remaster dem Titel vielleicht nicht so geschmeichelt hätte. Das dachte man sich anscheinend auch bei Nintendo und legt hier eine Neuauflage vor, die man optisch eigentlich schon als Remake bezeichnen müsste. Im direkten Vergleich zum Original hat das Spiel nicht nur an Details hinzugewonnen, auch die neue Beleuchtung, die vielen Effekte und die hochgeschraubte Auflösung sorgen für eines der hübschesten Switch-Spiele der jüngsten Vergangenheit. Klar sieht man dem Titel in seiner Grund-Architektur an, dass es sich um ein älteres Spiel handelt, aber wenn man dann so feine Effekte wie Samus’ Spiegelung im Visier beim Abschuss von Raketen sieht, ist das schon echt schick. 

„Metroid Prime Remastered“ läuft flüssig, es konnten keinerlei Ruckler oder Grafikfehler während unserem Test festgestellt werden. Ein dicker Pluspunkt ist auch die modernisierte Steuerung. So können Veteranen den Titel auch mit der altbekannten GameCube- oder Wii-Steuerung spielen, die neue – auf zwei Sticks ausgelegte – Eingabemöglichkeit ist aber wesentlich angenehmer. 

Zum Schluss muss man auch die akustische Untermalung von „Metroid Prime“ loben. Neben einem schönen Sounddesign für Waffen und Gegner, begeistert einen nämlich mal wieder die Musik im Spiel und geht gut ins Ohr.

 

  • Story
  • Grafik
  • Gameplay
  • Spielspaß
3.9

FAZIT: Mehr davon!

Auch wenn man sich als „Metroid Prime“-Fan sicherlich eher das Release des vierten Teils gewünscht hätte, ist das Remaster des Erstlings eine willkommene Veröffentlichung. Die Qualität des GameCube-Originals war damals schon so hoch, dass man auch beim Switch-Port eigentlich kaum Kritikpunkte äußern kann. 

Wenn es diese geben sollte, betreffen sie aber hauptsächlich die Übersichtlichkeit. Gerade manche Sequenzen mit dem Morphball sind schlecht einzusehen, vor allem wenn man dessen Beschleunigungsfunktion nutzen muss. Hin und wieder scheint man auch durch das kleine Sichtfeld von Samus etwas eingeschränkt, da muss man schon viel den Kopf hin und her bewegen. Das macht es einem natürlich bei einem Spiel nicht leicht, in dem man auch mal verstecktere Zugänge finden muss. 

Aber der Rest des Spiels ist einfach immer noch sehr spielenswert und eigentlich ein zeitloser Klassiker der Videospielgeschichte. Schön, dass man auch an einige modere Elemente wie eine zeitgemäße Steuerung gedacht hat. Das macht das Spielen schon sehr angenehm. Obendrauf ist es einfach hübsch anzusehen.

Wer „Metroid Prime“ damals auf dem GameCube verpasst hat, sollte diesen nun nachholen. Es war nie schöner! 

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Christian Suessmeier
Über Christian Suessmeier 3855 Artikel
Nachdem ich schon in jungen Jahren Prinzessinnen aus den Klauen bösartiger Reptilien rettete und mich mit einem kleinen Raumschiff durch das Weltall ballerte, ließ mich die Faszination Videospiele nicht mehr los. Besonders japanische Spiele haben es mir angetan, außerdem war ich auch immer ein großer Fan von spezielleren Konsolen wie dem Sega Saturn. Ein Herz für Außenseiter quasi! In Sachen Spielen verehre ich die "Yakuza"-Reihe, mag filmische Abenteuer wie "The Last of Us" und absolviere gerne mal eine Partie "PES" zwischendurch. Ansonsten schlägt mein Herz aber auch für den japanischen Film, Regisseure wie Shion Sono, Shinya Tsukamoto oder Takeshi Kitano sind einfach Gold wert. Weiterhin investiere ich meine Zeit aber auch gerne in Comics und dem kreativen Arbeiten(Schreiben, Zeichnen...).

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