Disc vs. Download – Warum ich digitale Releases von Spielen vorziehe

In den letzten 25 Jahren war ich als leidenschaftlicher Sammler unterwegs. Lieblingsfilme musste ich immer als Sonderedition haben, CDs von meinen favorisierten Künstler*innen wurden – wenn möglich – immer als Special Edition gekauft und das auch gerne mal für ein paar Euro mehr. Auch Videospiele wanderten eigentlich nur in physischer Form in meine Sammlung, vor allem da man ja nie wissen konnte, ob das Spiel die Erwartungen erfüllt und man es vielleicht doch nicht wieder verkaufen will. Ungerne investiert man hierfür dann in eine digitale Fassung, vor allem wenn man die hohen Preise solcher Releases auf den Konsolen sieht. PC-User*innen mit Steam & Co. haben es doch etwas einfacher, da hier die Sales zahlreicher und die Preise niedriger sind.

Dennoch umfasst meine Sammlung digitaler Spiele mittlerweile Dutzende Titel, physische Versionen kann ich an zwei Händen abzählen. Denn für mich persönlich ist der Erwerb einer Disc oder einer Cartridge mittlerweile wirklich altbacken und nicht mehr zeitgemäß. Ich weiß um die Gefahren und habe selber schon viele News über digitale Marktplätze, die vom Netz genommen wurden, geschrieben. Auch bin ich mir bewusst, dass Spiele inhaltlich doch nochmal abgeändert werden können, wenn sie umstrittenen Content liefern und so vielleicht in irgendeinem Land der Welt nicht veröffentlicht werden dürfen. Von Titeln wie „Scott Pilgrim vs. The Word: The Game“, welches für Jahre komplett aus den Stores verschwand, mal ganz abgesehen.

Trotzdem greife ich vermehrt zum Download und nicht mehr zum verpackten Spiel. Und das hat mehrere Gründe. 

Spar-Paket

So frage ich mich: Wie viel Spiel bekommt man denn heute wirklich noch, wenn man es sich auf einem physischen Datenträger holt? Extrem-Beispiele wie die „Call of Duty“-Reihe zeigen doch, dass die Disc meist nur als Client für den Download herhalten muss. So hatte „Modern Warfare 2“ rund 70 MB an Daten auf der Blu-ray und würde mit „Warzone“-Erweiterung und Co. sowieso schon lange nicht mehr nur auf eine Disc passen. Gerade hier ist ein Download doch die bevorzugte Wahl, oder?

Selbst manche Veröffentlichungen von Labels wie Limited Run Games können bei diesem Trend nicht mehr mithalten. Denn auch der Verleger, der sich als Kämpfer für die physischen Medien darstellt, schafft es nicht mehr, das komplette Spiel auf die Disc oder die Cartridge zu bringen und so kam es schon vor, dass Spiele von Limited Run Games ein Update heruntergeladen haben. Absurd, wenn man über das eigentliche Motto des Labels nachdenkt.

Und gerade das aktuelle Spiele-Jahr 2023 hat klar gemacht, dass es oft gar nicht mehr ohne einen Day 1-Patch geht. „Star Wars Jedi: Survivor“, „Forspoken“ und „Redfall“…alles Titel, die zum Start in einem miesen Zustand waren und dringend ein Update benötigten. Was nützen mir Discs dieser Spiele, wenn der passende Patch und die nötige Aktualisierung nicht enthalten sind? Da ist mir doch der Download, der dann auch gleich noch die beste und aktuellste Fassung des Spiels enthält, wesentlich lieber. So muss ich nicht erst das Spiel langwierig von der Disc auf die Festplatte der Konsole kopieren und dann auch noch einen Download der Update-Datei abwarten.

„Redfall“ war zum Release ein einziges Glitch-Fest und brauchte erst einmal ein Update

Ich mag’s einfach!

Bleibt zuletzt der mobile und Bequemlichkeitsfaktor. Während andere für eine Urlaubsreise oder einen Business-Trip die Cartridges ihrer liebsten Switch-Spiele heraussuchen und einpacken müssen, schnappe ich mir einfach meine Hybrid-Konsole und freue mich, dass die rund 230GB an Speicher voller Spiele sind. Vermisse ich doch mal einen Titel, den ich vor langer Zeit mal gelöscht habe, verbinde ich mich mit dem nächstbesten WLAN und lade mir diesen einfach herunter. 

Auch im Wohn- oder Gaming-Zimmer zuhause entfällt das lange Durchstöbern der Regale oder Kisten. Ich nehme Platz und scrolle bequem vom Sofa aus die Spiele-Bibliothek durch, die ich im besten Fall nach den unterschiedlichsten Gesichtspunkten sortieren kann. 

Und zu guter Letzt muss ich nicht erst mühsam in den Laden gehen oder auf den Paketboten warten. Die Spiele werden zum Release im Shop freigeschalten, oft sogar mit der Möglichkeit es schon vorher herunterzuladen. Am Tag der Veröffentlichung setzte ich mich dann also einfach und bequem vor den heimischen TV und kann das lang erwartete Spiel endlich zocken.

Die Spiele-Sammlung bequem verwalten? Digital macht es möglich.

Nie mehr physisch?

Für mich haben digitale Spiele also hauptsächlich Vorteile, die die mir bekannten Nachteile überwiegen. Daher werde ich auch in Zukunft hauptsächlich zum Download greifen, es sei denn ein Publisher lockt mich doch einmal mit ganz besonderen Goodies wie einer schönen Figur, einem liebevoll gemachten Artbook oder dem Soundtrack auf Disc.

Wie sieht es bei euch aus? Kauft ihr vorwiegend digital oder physisch? Verratet es uns in den Kommentaren.

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Über Christian Suessmeier 3855 Artikel
Nachdem ich schon in jungen Jahren Prinzessinnen aus den Klauen bösartiger Reptilien rettete und mich mit einem kleinen Raumschiff durch das Weltall ballerte, ließ mich die Faszination Videospiele nicht mehr los. Besonders japanische Spiele haben es mir angetan, außerdem war ich auch immer ein großer Fan von spezielleren Konsolen wie dem Sega Saturn. Ein Herz für Außenseiter quasi! In Sachen Spielen verehre ich die "Yakuza"-Reihe, mag filmische Abenteuer wie "The Last of Us" und absolviere gerne mal eine Partie "PES" zwischendurch. Ansonsten schlägt mein Herz aber auch für den japanischen Film, Regisseure wie Shion Sono, Shinya Tsukamoto oder Takeshi Kitano sind einfach Gold wert. Weiterhin investiere ich meine Zeit aber auch gerne in Comics und dem kreativen Arbeiten(Schreiben, Zeichnen...).

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