Dakar Desert Rally [PlayStation5 – Review]

Rennspiel-Vielfalt

Mit dem Aufkommen der leistungsfähigeren Konsolen mit 3D-Fertigkeiten, ist auch das Genre der Rennspiele in den letzten Jahrzehnten immer vielfältiger geworden. Musste man sich früher mit der Formel 1 oder irgendwelchen einfacheren Arcade-Rasereien begnügen, konnte man Mitte/Ende der 90er aus unzähligen Disziplinen wählen. 

Tourenwagen, Rallye-Weltmeisterschaft, Motorrad-Grand Prix…eigentlich wurde jeder Fan mit einem Rennspiel beglückt. Neben den regulären Straßenrennen waren auch Wettfahrten abseits unbefestigter Wege immer schon beliebt und Teil von Rennspielen. Selbst Simulations-Asse wie „Gran Turismo“ hatten irgendwann einen Rallye-Part anzubieten, denn die Fahrten auf Schotter, Kies und Sand machen einfach Spaß.

Einer der wichtigsten Wettbewerbe in diesem Sektor ist die Rallye Dakar, die seit einigen Jahren auch immer wieder mal in Form von Videospiel-Ablegern umgesetzt wurde. Mit „Dakar Desert Rally“ ist nun ganz aktuell die Umsetzung für den kommenden 2023er-Ableger erschienen. Was die PlayStation5-Fassung des Spiels taugt, lest ihr in unserem Test.

Ab nach Saudi-Arabien!

Früher mal unter dem Namen Rallye Paris-Dakar gestartet und eigentlich in Afrika zuhause, hat der Wettbewerb einige Irrfahrten hinter sich. Denn irgendwann wurde das Wettrennen nach Südamerika verfrachtet, ehe es vor zwei Jahren in Saudi-Arabien eine neue Heimat fand. Und genau dorthin verfrachtet euch auch „Dakar Desert Rally“ und lässt euch den Wettbewerb an der eigenen Haut nacherleben. 

Wie auch schon bei den realen Rennen geht es hier um das Abfahren von vorgegebenen Strecken auf denen ihr bestimmte Punkte passieren müsst. Wie ihr dorthin kommt, ist eigentlich euch selbst überlassen, Hauptsache ihr seid schneller als die Konkurrenz.

Ein spannender Punkt bei diesem Wettbewerb ist sicherlich die Vielfalt an Fahrzeugen. So könnt ihr neben Motorrädern und Quads auch aus SSVs, Trucks und Rallye-Autos wählen und damit auf Zeitjagd gehen. In Sachen Marken sind hier viele große Namen wie Audi, Red Bull oder Mitsubishi vertreten, auch spannende Konzept-Fahrzeuge gibt es zu sehen und zum ausgiebigen Fahren.

 

 

Von A über B nach C

Wie oben schon geschrieben, bei der Dakar-Rallye kommt es auf Navigation und das Abfahren von Checkpoints an. Damit ihr diese auch nicht verpasst, habt ihr einen Beifahrer zu eurer Seite, der euch immer wieder – englischsprachige – Anweisungen gibt, was ihr in den kommenden Metern auf der Strecke beachten müsst. Das kennt man ähnlich schon aus regulären Rallye-Wettbewerben, wird hier aber nochmal durch die sehr weitläufige und abwechslungsreiche Beschaffenheit der Strecken auf die Spitze getrieben. 

Wie üblich bei dieser Renn-Disziplin, geht es auch eher um eine schnelle Etappenzeit und nicht um die aktuelle Platzierung unter der Konkurrenz. Schließlich kann sich ein Kontrahent auch mal böse verfahren oder einen Unfall haben, der ihn in der Gesamtwertung gleich mehrere Plätze nach hinten wirft.

In „Dakar Desert Rally“ ist die Karriere und das damit verbundene Turnier der Dreh- und Angelpunkt des Spiels. Zwar gibt es auch noch einen Online-Modus, das war es dann aber auch schon mit der Vielfalt. In der Kampagne fahrt ihr die jeweiligen Etappen und verdient euch damit sowohl Erfahrungspunkte als auch Ingame-Währung. Letztere nutzt ihr nicht nur für die Reparatur eurer Fahrzeuge, sondern könnt damit auch neue fahrbare Untersätze kaufen und schaltet somit weitere Rennen frei. 

Rumpelig wie eine Offroad-Strecke

„Dakar Desert Rally“ sieht eigentlich ganz gut aus. Die Modelle der Fahrzeuge sind detailliert gestaltet, erlittener Schaden ist deutlich zu erkennen. Außerdem verschmutzen die Autos, Bikes und Trucks recht schön und sind schnell von einer Staub- oder Schlammschicht bedeckt. 

Natürlich bringt so eine Wüste in Saudi-Arabien nicht viel optische Abwechslung mit sich, dennoch sind die Strecken recht interessant gestaltet. Hier mal eine weitläufige Wüste, da mal eine sehenswerte Schlucht und danach eine grüne Oase. Das geht schon in Ordnung.

Doch in Bewegung ist „Dakar Desert Rally“ leider meilenweit von einem Platz auf dem Podest entfernt. Sogar im Leistungsmodus, der 60fps verspricht, kämpft das Spiel mit ruckeligen Passagen und nervt mit kurzem Schluckauf beim Passieren so mancher Wegpunkte. Im Auflösungsmodus läuft das Spiel ähnlich unrund, bietet dafür aber etwas mehr Details. Am schlimmsten wird das Ruckeln bei Wetter- oder Umwelteffekten. Zwar sehen Gewitter ganz nett aus, aber dabei fällt die Framerate des Spiel erheblich ab.

Das größte Ärgernis ist aber die KI, die im Rambo-Modus unterwegs ist. Klar, so eine Rallye ist nichts für Zartbesaitete, aber das Verhalten der Konkurrenz ist unter aller Sau. Da wird man mit Vollgas von der Strecke gerammt oder mit gefühlt 300 Sachen, also deutlich über der realistischen  Maximalgeschwindigkeit, überholt.

 

  • Inhalt
  • Grafik
  • Gameplay
  • Spielspaß
2.9

FAZIT: Wüste Raserei!

Mir haben Rallye-Spiele mit ihren spaßigen Drifts und der Offroad-Action schon immer besser gefallen als die üblichen Simulationen in denen man über Asphaltstrecken fährt. Daher war ich besonders gespannt auf „Dakar Desert Rally“ und wie man diesen Wettbewerb adäquat umsetzt. Doch leider bin ich nach einigen Spielstunden recht enttäuscht und gestresst. Letzteres vor allem, weil das Fahren nach Wegpunkten ganz schön anstrengend sein kann und die vielen Anweisungen des Beifahrers nach einigen Etappen ganz schön auf die Ohren gehen. Da fühlt man sich fast wie live vor Ort…

Enttäuscht bin ich von der Art und Weise wie das Spiel die Rallye Dakar umsetzt. Der Karrieremodus ist total einfallslos und ein schnödes Abarbeiten von Kursen. Warum kann ich nicht meinen eigenen Fahrer kreieren oder gar mein eigenes Renn-Team? Features wie das Tuning von Fahrzeugen oder die nötigen Reparaturen sind oberflächlich und rudimentär, immerhin kann man die Rennen aber auch in einem Simulationsmodus mit etwas mehr Einstellungsmöglichkeiten  und ohne Hilfsmittel bestreiten. 

Am meisten genervt hat aber die technische Umsetzung von „Dakar Desert Rally“. Die KI der gegnerischen Fahrzeuge war immer wieder für unnötige Unfälle und unfaires Verhalten verantwortlich. Und ruckeliges Gameplay ist eigentlich das Todesurteil für ein Rennspiel. Schade!

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Über Christian Suessmeier 3855 Artikel
Nachdem ich schon in jungen Jahren Prinzessinnen aus den Klauen bösartiger Reptilien rettete und mich mit einem kleinen Raumschiff durch das Weltall ballerte, ließ mich die Faszination Videospiele nicht mehr los. Besonders japanische Spiele haben es mir angetan, außerdem war ich auch immer ein großer Fan von spezielleren Konsolen wie dem Sega Saturn. Ein Herz für Außenseiter quasi! In Sachen Spielen verehre ich die "Yakuza"-Reihe, mag filmische Abenteuer wie "The Last of Us" und absolviere gerne mal eine Partie "PES" zwischendurch. Ansonsten schlägt mein Herz aber auch für den japanischen Film, Regisseure wie Shion Sono, Shinya Tsukamoto oder Takeshi Kitano sind einfach Gold wert. Weiterhin investiere ich meine Zeit aber auch gerne in Comics und dem kreativen Arbeiten(Schreiben, Zeichnen...).

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