
Vier Jahre nach seinem Kinodebüt feiert Nicolas Cages „Pig“ ein unerwartetes Comeback – und das auf Netflix. Der leise, melancholische Thriller im Stil von John Wick, der bei seinem Erscheinen 2021 unterging, sorgt nun für Schlagzeilen als Streaming-Erfolg.
Im Gegensatz zu den brachialen Feuergefechten und Hochglanz-Choreografien eines John Wick setzt „Pig“ auf emotionale Tiefe, düstere Poesie – und einen völlig entschleunigten Nicolas Cage. Als zurückgezogen lebender Trüffeljäger Rob Feld begibt sich Cage nicht auf einen Rachefeldzug mit Waffen, sondern mit Worten, Blicken und einer unnachgiebigen Stille. Die Entführung seines geliebten Trüffelschweins bringt ihn dazu, sich seiner verdrängten Vergangenheit zu stellen – und dem Schmerz, den er so lange verborgen hielt.
Obwohl der Film bei seiner Veröffentlichung nur 4,6 Millionen Dollar bei einem Budget von 3 Millionen einspielte, wurde er von der Kritik gefeiert und gewann u.a. den Independent Spirit Award für das beste Erstlingsdrehbuch. Zudem erhielt Cage eine Critics’ Choice Award-Nominierung als bester Hauptdarsteller – zurecht, denn seine Performance gehört zu den nuanciertesten seiner Karriere.
Jetzt, im Jahr 2025, erlebt „Pig“ ein Revival: Auf Netflix rangiert der Film aktuell unter den meistgesehenen Titeln weltweit. Offenbar trifft der Film mit seiner stillen Wucht, seinem Kontrast zu üblichen Racheplots und seiner Tiefe einen Nerv beim Streaming-Publikum.
Warum das so bemerkenswert ist: In einer Zeit, in der Streaming-Algorithmen oft laut, schnell und spektakulär belohnen, ist es Pig – ein ruhiger, fast meditativer Film über Trauer, Verlust und Würde –, der sich seinen Platz in den Herzen der Zuschauer erobert. Es zeigt: Cages Vielseitigkeit ist nicht nur Kult, sondern zeitlos.
Wer den Film bisher übersehen hat, sollte ihm auf Netflix eine Chance geben – „Pig“ ist kein typischer Rachethriller, sondern ein stiller Triumph über Lärm und Klischee.
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