Devil May Cry – Definitive Edition [PlayStation4]

Fahr zur Hölle!

 

“Devil May Cry” ist ein stylishes Horror-Action-Franchise mit einer riesigen Fangemeinde – und einer unglaublich interessanten Geschichte. Begonnen hat das Spiel nämlich in Raccoon City. Nach dem offenen Ende und dem Erfolg von “Resident Evil 3 – Nemesis” begannen unverzüglich die Arbeiten an “Resident Evil 4”. Im Laufe des Entwicklungsprozesses wurden die Zombies allerdings letztendlich zu Dämonen und zwei Jahre nach dem Release von “Resident Evil 3 – Nemesis” war mit “Devil May Cry” nicht nur ein stylishes Action-Spiel sondern auch ein neues, erfolgreiches Franchise geschaffen. Parallelen zum “Resident Evil” Franchise sind in der Struktur und dem Aufbau des Spiels bis heute durchaus zu erkennen.

 

Bitte was?

 

Über 10 Jahre nach der ‘Geburt’ von “Devil May Cry” folgte dann der Schock für Fans – Capcom wollte gemeinsam mit Ninja Theory (“Enslaved”, “Heavenly Sword”) ein Reboot des Franchise inszenieren und den ultracoolen Dämonenjäger Dante zu einem saufenden Milchbubi mit großem Mundwerk machen. An der Story des Spiels hat übrigens auch Alex Garland (“28 Days Later”, “Dredd”) mitgearbeitet. Die Rückmeldung der Fans war eindeutig, das Produktionsteam hielt allerdings an den ursprünglichen Plänen fest. Zum Glück! Mit “DmC – Devil May Cry” erschien 2013 ein nicht nur bei Kritikern sondern auch bei Fans letztendlich beliebtes Spiel. 2015 wurde dieses Spiel dem aktuellen Trend entsprechend als ‘Definitive Edition’ für die neueste Konsolengeneration erneut veröffentlicht. Wir haben das stylishe Dämonengeschnetzel auf der PlayStation 4 für euch einem ausführlichen Test unterzogen.

 

The Order: 666

 

“DmC – Devil May Cry” beginnt mit Dante, der in seinem Wohnwagen gemütlich versucht den Rausch vom Vorabend auszuschlafen, als er nicht nur von Kat sondern auch von einem riesigen Jäger-Dämon geweckt wird. In den folgenden 20 Story Missionen muss er gemeinsam mit Kat und seinem Bruder Vergil dem Teufel auf den Pelz rücken. Die Kampagne des Spiels beschäftigt ca. 7-9 Stunden lang und weiß trotz der einfachen Story sowie der teils repetitiven Inszenierung zu unterhalten. So punktet “DmC – Devil May Cry” einerseits mit seinem Humor und Dantes fiesen Sprüchen – die allerdings in der englischen Fassung wesentlich überzeugender sind als in der etwas monoton gesprochenen deutschen Version – und andererseits mit coolem Level-Design. Die zahlreichen Level in der höllischen Zwischendimension sehen cool aus, die Mischung aus stylischem Geschnetzel und einfachen Platforming-/Geschicklichkeitspassagen gefällt ebenfalls.

 

Near a tree by a river there’s a hole in the ground

 

Fans der Originale werden allerdings vermutlich über den Mangel an Rätsel – im 18. Kapitel des Spiels ist ein (!) einfaches Rätsel enthalten – enttäuscht sein. Einen weiteren Pluspunkt sammelt “DmC – Devil May Cry” bei seinen Bosskämpfen, in denen Dante gegen riesige und angenehm ekelhaft-kreative Monster antreten muss. Die beiden Highlights sind dabei ohne Frage der Succubus und Lilith, deren komplettes Level durch den abgedrehten Dubstep-Disco-Soundtrack und die an Beat’Em’Ups angelehnte Inszenierung zum klaren Highlight der Kampagne zählt. Wie in den ersten “Devil May Cry” Spielen ist die Story allerdings auch diesmal nur ein Teil der Spielerfahrung – den Großteil eurer Spielzeit verbringt ihr im Kampf gegen zahlreiche Monster, bei denen ihr durch abwechslungsreiche Kombos Style-Punkte sammelt und auch am Ende des Levels abhängig von eurer Performance mit einem Ranking ausgezeichnet werdet. Eure Ergebnisse könnt ihr über ein Leaderboard sogar mit dem eurer PSN Freunde vergleichen. Zwischensequenzen könnt ihr mit dem Touchpad überspringen, allerdings könnt ihr das Spiel während dieser Szenen nicht pausieren.

Der Untergang

 

Ebenfalls mit dabei in der ‘Definitive Edition’ des Spiels ist die DLC Kampagne “Vergils Untergang”. Diese besteht auch sechs Kapitel und beschäftigt euch 1,5 Stunden aufwärts. Die Zwischensequenzen sind hier im Gegensatz zum Hausptspiel nicht in Spielgrafik sondern im coolen gezeichneten Stil – das ist allerdings auch schon das einzige Highlight an dieser insgesamt durchschnittlichen Kampagne. Die Missionen wirken noch repetitiver – es wird sogar das selbe Level zwei Mal verwertet – es mangelt an Humor und besonders fesselnd ist Virgils Geschichte auch nicht. Weder das Platforming noch die Kämpfe fühlen sich so dynamisch an wie beim Hauptspiel. Hinzu kommt, dass ihr nahezu die komplette Mini-Story auf engen Plattformen im Limbo verbringt und euch überwiegend fliegenden Gegnern konfrontiert seht – spätestens beim gefühlten 290. Absturz (teilweise von der nicht immer optimalen Kameraperspektive mitverschuldet) ist man froh, wenn man bald dem Abspann entgegen blicken kann. Schade, da nicht nur vergleichbare technische Probleme beim Hauptspiel nicht aufgetreten sind sondern dort auch der Spielspaß generell in einer anderen Liga anzusiedeln ist.

 

You’ve got to pump it up!

 

Für den Re-Release von “DmC – Devil May Cry” auf der PlayStation 4 wurde logischerweise einerseits die technische Seite des Spiels aufpoliert. Der Titel läuft nun in 1080p FullHD Auflösung bei konstanten 60fps. Die hohe Framerate kommt besonders einem rasanten Spiel wie diesem zu Gute, sodass vor allem die Kämpfe und stylishen Kombos noch etwas dynamischer und flüssiger wirken als im Vorgänger. Die Grafik macht auf der PlayStation 4 ebenfalls keine schlechte Figur, wenngleich Charaktere etwas leblos erscheinen können und die Umgebungstexturen näherer Betrachtung nicht stand halten. Rein optisch bewegt sich das Spiel nicht auf dem Niveau einer Current Gen Entwicklung. Dafür hat Ninja Theory – die ihr Spiel selbst portiert haben – auch einige kleine andere Anpassungen am Spiel vornehmen können. Es gibt eine neue Zwischensequenz, die es damals aus Zeitgründen nicht mehr ins Spiel geschafft hat. Zu Beginn wurde dafür ein kurzer Dialog von Lilith entfernt – allerdings nicht aus Zensurgründen sondern weil die Entwickler befanden die Szene funktioniere besser ohne diesen Dialog.

 

What’s new, Pussycat?

 

Außerdem bietet die ‘Definitive Edition’ des Spiels zwei neue Spielmodi. Im “Turbo Mode” läuft das Spiel 20% schneller ab, im “Hardcore Mode” wurden zahlreiche Elemente des Gameplays neu getweaked um es beispielsweise wesentlich schwerer zu machen hohe Style Ranks zu erreichen. Für alle, denen der ‘Hell and Hell’ Schwierigkeitsgrad in der Original-Version noch nicht genug war gibt es außerdem den neuen ‘Gods Must Die’ Schwierigkeitsgrad. In diesem respawnen Gegner, außerdem gibt es keine Health-Drops und ihr dürft keine Items einsetzen. Eine Herausforderung selbst für Spieler, die bereits alle anderen Schwierigkeitsgrade absolviert haben. In der ‘Definitive Edition’ des Spiels wurde außerdem auf vielfachen Fanwunsch der ‘Manual Target Lock’ eingebaut, sodass ihr wie in den alten “Devil May Cry” Spielen eure Ziele manuell anvisieren könnt.

  • Story
  • Grafik
  • Gameplay
  • Spielspaß
4.3

Fazit: Kurzweilige Dämonen-Schnetzelei

“DmC – Devil May Cry” bietet rasante, unterhaltsame Action, die mit Dämonen-Kämpfen und Platforming-Sequenzen Abwechslung bietet aber vor allem durch hervorragende Bosskämpfe, den Humor und zahlreiche abgefahrene Einfälle punkten kann. Ein Spiel wie eine Achterbahnfahrt, das nun durch die flüssigere Darstellung in 1080p mit 60fps auf der neuesten Konsolengeneration noch dynamischer wirkt. Ninja Theory hat in die ‘Definitive Edition’ des Spiels nicht nur sämtlichen DLC eingebaut sondern bietet auch einige exklusive Skins, einen neuen Schwierigkeitsgrad und mehr. Wer das Spiel auf der PlayStation 3 noch nicht gespielt hat ist nun bei der ‘Definitive Edition’ auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Aber auch für Spieler, die “DmC – Devil May Cry” bereits kennen, könnten die neuen Herausforderungen der ‘Definitive Edition’ interessant sein.

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