Schon wieder Kirby?!?
Das Jahr 2022 war kein leichtes für die Nintendo Switch, aber ein Titel stach aus der Tristesse aus lahmer Technik und wenig Innovation heraus: „Kirby und das vergessene Land“. Der 3D-Auftritt der pinken Knutschkugel begeisterte mit einem schönen Setting und vielen kreativen Spielereien…Kirby als Auto oder Pylone?!? Will man mehr?
Ein gutes Jahr später gibt sich die Kult-Reihe von HAL schon wieder die Ehre auf der Switch, diesmal in Form einer Neuauflage. Und nein, hier handelt es sich nicht um ein Remaster eines ehemals exklusiven WiiU-Spiels, sondern man springt noch eine Konsolen-Generation weiter nach hinten. „Kirby’s Return to Dream Land“ erschien 2011 nämlich schon für die Wii, ehe es einige Jahre später in digitaler Form auch für die WiiU portiert wurde.
Und nun kommt das Ganze eben als Deluxe-Variante nochmal für die Nintendo Switch auf den Markt. Der Mario-Konzern versteht es einfach, seine Spiele mehrfach an die User*innen zu bekommen. Doch lohnt sich die Switch-Variante von „Kirby’s Return to Dream Land“? Das erfahrt ihr in unserem Test.
Such’ die Teile!
Eigentlich ist es ein schöner Tag auf Kirbys Heimatplaneten Pop. Die Sonne scheint, das Eis ist in der Hand und man ist umringt von seinen Freunden und Liebsten. Doch plötzlich zeigt sich am Himmel ein unbekanntes Flugobjekt, was scheinbar in Schwierigkeiten steckt.
An der Absturzstelle angekommen, stellt sich dessen Kapitän als Magalor vor und bittet euch um eure Mithilfe. Denn er braucht dringend Ersatzteile für sein Schiff, um dieses wieder zum Fliegen zu bringen. Kurzentschlossen sagen Kirby und seine Freunde die Hilfe zu und begeben sich auf die Suche nach den dringend benötigten Teilen.
Klassische Hüpf-Kost
„Kirby’s Return to Dream Land Deluxe“ ist ein ganz klassisches 2,5D-Jump’n’Run. Das heißt ihr lauft mit Kirby von links nach rechts, meistert irgendwelche Abgründe oder Plattformen und versucht euch dabei nicht von Gegnern erwischen zu lassen. Um euch gegen diese zu wehren, saugt ihr sie entweder ein und nutzt sie als Geschoss auf andere Feinde oder ihr absorbiert deren Fähigkeiten.
So kann Kirby im Verlauf des Spiels Dutzende Eigenschaften annehmen, unter anderem ein Schwert schwingen, Bomben werfen, Elektroschocks verteilen oder per Jetantrieb durch die Level fliegen und Raketen verschießen.
Dieses Feature wird außerdem noch für andere Gameplay-Kniffe verwendet. Denn Kirby kann auf seinem Weg durch die Level nicht nur Sterne(100 ergeben ein Extraleben) sammeln, sondern auch Zahnräder finden. Diese sind mal mehr, mal weniger gut versteckt und oft bedarf es eben auch einer bestimmten Fähigkeit, an diese heranzukommen.
Kirby kann übrigens auch wieder durch die Luft schweben und so hin und wieder recht leicht Abgründe überwinden. Jüngere Spieler*innen oder Menschen mit Einschränkungen können auch einen speziellen Modus aktivieren, in dem man nicht abstürzen kann und man doppelt so viel Lebensenergie wie üblich hat. Für weitere Hilfe sorgen Specials, die man sich in einem speziellen Laden kaufen kann. Eine Flasche Energie oder eine hilfreiche Kanone…hier wird man geholfen!
Das Minispiel-Wunderland
Den oben genannten Shop findet man zwar auch in der Oberwelt der jeweiligen Level, aber auch im Lustigen Magoland. Dieser Bereich des Spiels kann jederzeit besucht werden und hält noch einige weitere Beschäftigungen für euch parat. Dort können nämlich zehn Minispiele ausprobiert werden, außerdem könnt ihr euch dort nochmal allen Bossen des Hauptspiels stellen. Weiterhin könnt ihr Bonus-Items freispielen und Kirby oder – im Multiplayer-Modus – einen der anderen Charaktere mit einer lustigen Maske versehen.
Habt ihr die Kampagne abgeschlossen, erwarten euch außerdem noch weitere neue Spielarten. Unter anderem gibt es eine Story mit Magalor in der Hauptrolle, welche aus rund zwanzig Level besteht und euch ein paar Rollenspiel-Elemente an die Hand gibt. Dazu noch einen Boss Rush-Modus und eine schwerere Variante der Kampagne…fertig ist die Endgame-Ausstattung.
Stabil!
„Kirby’s Return to Dream Land Deluxe“ ist auf der Switch eine echte Augenweide. Die HD-Optik begeistert zum einen mit ihrem plastischen Look, zum anderen mit den vielen Details und der kunterbunten Gestaltung. Die Level sind so abwechslungsreich in Szene gesetzt, dass einem definitiv nicht langweilig wird.
Sowohl im Handheld- als auch TV-Modus lief das Spiel absolut flüssig und ohne Ruckler. Auch die Steuerung von Kirbys Abenteuer hat im Test gut gefallen und war direkt und nicht zu überladen. Die verschiedenen Fertigkeiten haben zwar unterschiedliche Attacken und Manöver, bedienen sich aber beim selben Grundschema. Das Spiel setzt außerdem das HD-Rumble der Joy-Cons gut ein und unterstreicht damit nochmal Effekte, die gerade auf dem Bildschirm zu sehen sind.
Musikalisch ist das Spiel eher Geschmacksache. Denn während manche Level mit ganz cooler Musik gefallen, sind andere wieder nahe an der Grenze zur Körperverletzung und dudelig deluxe.
FAZIT: Einfach schön!
„Kirby’s Return to Dream Land“ ist sicherlich kein zeitloses Meisterwerk wie „Super Mario Odyssey“ oder „Breath of the Wild“, findet aber dennoch locker einen Platz unter den unterhaltsamsten Spielen für die Switch.
Die Level sind abwechslungsreich gestaltet und überzeugen mit dem kreativen Einsatz der jeweiligen Settings. Dies in Kombination mit den unterschiedlichen Fertigkeiten von Kirby führt dazu, dass man einige der Welten auch gerne mal häufiger spielt. Oft alleine schon, weil man vielleicht nicht alle Zahnräder in einem Level gefunden hat.
Während man mit dem Hauptspiel so um die fünf bis sechs Stunden beschäftigt ist, sorgt der Zusatz-Modus mit Magalor und das Magoland noch für einige zusätzliche Unterhaltung. Die Minispiele sind ganz nett, erreichen aber nie eine solche Qualität wie bei anderen Nintendo-Produkten wie zum Beispiel „Mario Party“.
Auch der Multiplayer-Modus kann noch für einige unterhaltsame Stunden sorgen und bringt bis zu vier Freunde vor den heimischen Fernseher. Der einzige Grund, der gegen „Kirby’s Return to Dream Land“ spricht, ist mal wieder der Preis. Denn 60,-€ für eine Neuauflage eines Wii-Spiels zu verlangen, ist schon recht frech. Leider aber auch typisch für Nintendo.
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